Anzahl Konfessionsfreier in Deutschland steigt kontinuierlich

fowid (Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland) hat aktuelle Daten zur Religionszugehörigkeit in Deutschland auf Basis einer Hochrechnung für das Jahr 2011 vorgelegt.

2011 betrug der Anteil der Konfessionsfreien an der Gesamtbevölke- rung 37,6 %, der der evangelischen und katholischen Christen jeweils 29 %, der Muslime 2,3 % und der anderer Religionsgruppen 2,1 %. Damit nähert sich der Anteil der Konfessionsfreien bereits der 40 % -Marke – ein rasanter Anstieg seit 1990 (nach Beitritt der DDR zum Bundesgebiet), als dieser Anteil noch nur 22,4 % betrug (Daten für 2003 31,8 %, 2004 32,3 %, 2005 32,5 %, 2010 37,2 %).

Berücksichtigt bei der Berechnung hat fowid, dass die offiziellen Angaben zu Muslimen zu korrigieren sind, da „nach empirischen Untersuchungen nur 20 % bis maximal 50 % der rund 3,2 Millionen Migranten – die als Muslime eingestuft werden, da sie aus einem „überwiegend muslimischen Land“ stammen – , als religiöse Muslime zu bezeichnen“ seien, wie es in der Studie heißt. Insoweit würde sich der Bevölkerungsanteil der Muslime auf nur 2,3% reduzieren und der der Konfessionsfreien erhöhen.

Einzelheiten hierzu können der aktuellen fowid-Studie entnommen werden.

REMID (Religionswissenschaftlicher Medien-Informationsdienst e.V.)  bestätigt mit den von ihm ermittelten Zahlen per Stand Mai 2012 diese Entwicklung und zeigt insbesondere für die römisch-katholische Kirche und die Evangelischen Landeskirchen (EKD) erhebliche Mitgliederverluste an.

Berücksichtigt werden von REMID hinsichtlich der Muslime allerdings nur Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, wonach sämtliche Personen aus „muslimischen“ Herkunftsländern als Muslime gezählt werden, unabhängig von deren tatsächlichen religiösen Bekenntnis. Diese „offiziellen“ Zahlen von Muslimen in Deutschland sind somit erheblich überhöht und nicht aussagekräftig.

Die REMID-Studie gibt einen umfassenden Überblick darüber, welches Angebot auf dem religiösen Markt einschließlich der Bereiche „alternativer Religiosität und Spiritualität“ und „neuerer religiöser Bewegungen“ und auch der Esoterik-Szene vorhanden ist und wie es nachgefragt wird. Vorgestellt werden in der Studie auch Zahlen hinsichtlich organisierter Konfessionsfreier und Atheisten, Humanisten und Freidenker.

Die Daten und Fakten der Institute zeigen einen kontinuierlichen Anstieg des Anteils der Konfessionsfreier an der Bevölkerung und einen drastischen Mitgliederrückgang insbesondere bei den christlichen Groß- kirchen. Das sind weitere gewichtige Argumente dafür, den Belangen Konfessionsfreier in Deutschland ein deutliches Gehör zu verschaffen und den unangemessenen Einfluss von Religionsgemeinschaften zurückzudrängen.

W.O. / 11.03.2013

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