Presserklärung:
Die Kritik an der Grün-Roten Bildungsplanung in Baden-Württemberg ist rückwärts gewandt und äußerst bedenklich. Sie beweist aber die Dringlichkeit die Akzeptanz von Vielfalt in den kommenden Generationen zu fördern.
Die säkularen Grünen Baden-Württemberg unterstützen uneingeschränkt das Vorhaben der Landesregierung aus der Schule einen Raum zu machen, in dem Heranwachsende ohne Stigmatisierung von unterschiedlichen sexuelle Identitäten und Familienmodellen erfahren können. „Dies ist Voraussetzung dafür, dass Jugendliche selbstbestimmt und repressionsfrei ihre eigene Identität herausbilden können“, sagt Dirk Grunert, Sprecher des säkularen Arbeitskreises der Grünen in Baden-Württemberg.
Die Debatte über die Bildungsplanreform der Grün-Roten Landesregierung in Baden-Württemberg fördert äußerst merkwürdige Allianzen. „Die aus dem evangelikalen Spektrum stammenden Petition, welche die Verankerung von „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im Bildungsplan als ideologische Indoktrinierung der Jugend anprangert brachte eine Flut von diskriminierenden, hasserfüllten Äußerungen zu Tage, die wahrlich erschreckend sind“, so Dirk Grunert weiter.
Die Petition, welche von der rechtsextremen Plattform „politically Incorrect“ unterstützt wird, bekommt immer mehr mediale Öffentlichkeit und heizt die politische Debatte an. „Durch die Stellungnahme der beiden Landeskirchen, wird die Argumentation aus der rechten Schmuddelecke des Petenten nun salonfähig gemacht. Da hilft die halbherzige Distanzierung von den hetzerischen Aussagen auf der Plattform openpetition auch nicht mehr“, so Mariana Pinzón Becht, Co-Sprecherin der Säkularen Grünen.
„In der Stellungnahme, welche die beiden Landeskirchen zur Petition veröffentlicht haben, unterstellen sie der Landesregierung fälschlich, mit dem Bildungsplan Ideologiesierung und Indoktrination zu betreiben. Damit reihen sie sich in den Diskurs und den Sprachduktus der Petition ein und offenbaren dabei eine Haltung, die Jahrzehnte der gesellschaftlichen Öffnung zurückdrehen will“, so Pinzón Becht weiter.
„Mit dieser durchaus konsequent aus religiöser Moral abgeleiteten Stellungnahme, legitimieren die Kirchen jedoch Ressentiments gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle Menschen. Damit haben die Amtskirchen unfreiwillig erneut demonstriert, dass religiöse Dogmen eben nicht geeignet sind, die Rechte der Menschen auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit einschließlich ihrer sexuellen Identität zu verwirklichen, sondern diesen sogar feindlich entgegenstehen“, so Dirk Grunert abschließend.
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