Pressemitteilung
Alle Kinder müssen alle staatlichen Schulen besuchen können!
Dies war sowohl Titel als auch Fazit einer spannenden Veranstaltung am Dienstag, den 18. März 2014, zu der der Arbeitskreis sozialdemokratischer Frauen (ASF) und die Säkularen Grünen ins DGB-Haus am Hans-Böckler-Platz eingeladen haben.
Das Podium war mit Dr. Lale Akgün, Diplom-Psychologin (SPD), Max-Ehlers, Sprecher der Initiative „Kurze Beine – kurze Wege“, Alexander Fladerer, Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der KölnSPD (AfB), Renate Hendricks, MdL, Schulpolitische Sprecherin der der SPD-Landtagsfraktion, Wolfgang Raabe, GEW, Fachgruppe Grundschule Köln, Gisela Weih, Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Säkulare Grüne NRW, prominent und kompetent besetzt. Moderator Dr. Siebo Janssen hatte keine Mühe, die Diskus sion in Gang zu halten.
Nachdem die Podiumsteilnehmenden ihre Position ausführlich dargestellt hatten, bestand relativ schnell Konsens in der Befürwortung der Umwandlung von Bekenntnisschulen in Gemeinschaftsschulen, die für alle Kinder offen sind.
Es gehe nicht, dass der Zugang zu Schulen, die zu 100% mit öffentlichen Mitteln finanziert werden – und damit von allen Bürgern und Bürgerinnen gleichermaßen – eben diesen Bürgern und Bürgerinnen verwehrt werden darf. Betroffen sind davon sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer. Auch sei eine konfessionelle Trennung nicht vereinbar mit dem Kerngedanken der Inklusion.
Diskutiert wurde auch die Forderung der Kirchen, Zugeständnisse bei den Bekenntnisschulen durch Erleichterungen bei der Gründung von Privatschulen zu kompensieren. Dieser Wunsch wurde einhellig von allen abgelehnt.
Diese Privatschulen erhalten z. Zt. 94% ihrer Mittel aus der Landeskasse, was im krassen Gegensatz zum Bundesdurchschnitt von 74% bei anderen Schulen steht. Dadurch seien Privatschulen in der Regel viel besser gestellt, als öffentliche Schulen. Das Publikum drang eindringlich auf eine Streichung der herausgehobenen Bedeutung der Konfessionsschulen aus der Landesverfassung. In mehreren Runden wurde von den Podiumsteilnehmern und Podiumsteilnehmerinnen diskutiert, ob und wie eine entsprechende Forderung realisiert werden kann.
Die einhellige Positionierung für die Umwandlung von Bekenntnisschulen in Schulen für alle Kinder sei dabei keinesfalls als Positionierung gegen die Kirchen oder gegen den Religionsunterricht zu verstehen – so betonten alle Podiumsteilnehmer und Podiumsteilnehmerinnen. Es gehe lediglich um die neutrale Stellung öffentlicher Einrichtungen.
Nach zweieinhalb Stunden beendete der Moderator die intensive Diskussion nach vielen qualifizierten Beiträgen, Fragen und Forderungen aus dem Publikum, das sich mehrheitlich für ein selbstbewusstes schnelles Handeln der Politik zur Beendigung der eklatanten Ungerechtigkeit aussprach.
Die Veranstalterinnen, Fatos Aytulun und Werner Hager, sind mit dem Verlauf und dem Ergebnis sehr zufrieden, insbesondere erfreut über die hohe Fachkompetenz des Podiums und Publikums.
Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Unterbezirk Köln
Magnusstr. 18b · 50672 Köln · Telefon: 0221 92 59 81-0, Fax: 0221 92 59 81-50 · www.asf-koeln.de
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