Die Europäische Union ist nach ihren Verträgen für Fragen des Verhältnisses von Religion und Gesellschaft bisher schlicht unzuständig, derartige Fragen bleiben Sache der Mitgliedsstaaten. Dennoch ist es neben dem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gerade die Europäische Union, von der grundsätzliche Impulse wie die Antidiskriminierungsrichtlinien ausgehen. Kann sich die Europäische Integration ohne eine Positionierung in der Religionspolitik vollziehen oder ist nicht die Herausprägung säkularer Staatlichkeit dasjenige, was Europa ausmacht?
Auch außenpolitisch sind religiöse Fragen ein europäisches Thema. Liegen doch die beiden religiösen Staaten Athos und Vatikanstaat in Europa. Wie verträgt sich dies mit dem europäischen Selbstbild?
In immer mehr Anrainerstaaten gelingt es den dortigen Gesellschaften nicht, Gesellschaftsverträge zu definieren, die Religionskonflikte eindämmen. Doch ist der Trend, Rechte zurück an die Religionsgemeinschaften zu geben, nicht auch in Europa zu beobachten?
Mit Prof. Rotte wollen wir über Herausforderungen und Konzepte für die zukünftige europäische Entwicklung diskutieren.
Zur Person: Prof. Dr. Ralph Rotte lehrt am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen. Schwerpunkte sind Internationale Beziehungen und Internationales Recht. In den letzten Jahren bearbeitete er u.a. mehrere Themen des Vatikanstaates sowie des Heiligen Stuhles.
Mittwoch, 18. Dezember 2013, 19.00 Uhr
Grüner Treff Aachen, Franzstraße 34
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